Bildung - der Schlüssel zur Integration
So fing alles an:
Als im Frühjahr 2014 die ersten Flüchtlinge in das Wohnheim Boltensternstr.10 einzogen, hat eine Gruppe von Ehrenamtlichen des Runden Tisches Riehl auf Wunsch der Heimleitung Eltern und Kinder
beim Start in den einzelnen Schulen (vor allen Dingen Grundschulen) begleitet.
Die Idee war, bei den ersten formalen Schritten zu helfen und gleichzeitig mit den Schulen eine vertrauensvolle Zusammenarbeit aufzubauen, um eine gezielte Unterstützung der Kinder - Ermunterung
zum regelmäßigen Schulbesuch, schneller Austausch bei Problemen und Hilfe beim Lernen - zu erreichen.
Insbesondere mit der GGS Nesselrodestraße - die zwischenzeitlich von bis zu 14 Kindern aus dem Wohnheim Boltensternstr.10 besucht wurde – hat sich im Verlaufe von 6 Jahren eine intensive
Zusammenarbeit entwickelt.
Das lag nicht zuletzt an der damaligen Schulsozialarbeiterin, die die Bedürfnisse der Flüchtlingskinder im Blick hatte und den Wunsch formulierte, die Kinder über den Vormittagsunterricht hinaus
in der Schule zu betreuen. In der normalen OGTS gab es zu der Zeit keine freien Plätze.
Diesen Wunsch konnten wir im 2. Halbjahr des Schuljahres 2014/15 in die Tat umsetzen. Wir haben 2x in der Woche eine Übermittagsbetreuung bis 16 Uhr für die Kinder der Seiteneinsteigerklasse
organisiert, die im wesentlichen aus Kindern der Boltensternstr.10 bestand.
An diesem Projekt waren 10 Ehrenamtliche beteiligt. Die Kosten für eine Studentin als bezahlte Honorarkraft und für das Mittagessen der Kinder, das über den Träger des Offenen Ganztages
gestellt wurde, konnten wir über den Fonds „Neue Nachbarn“ des Erzbistums Köln finanzieren.
Zum Beginn des Schuljahres 2015/16 haben dann alle Kinder einen Platz in der normalen OGTS bekommen. Da die Kinder aber weiterhin Förderbedarf hatten und wir Ehrenamtlichen sie gern weiter
unterstützen wollten, machen wir seitdem in Form von Einzel- und Kleingruppenförderung weiter.
So sieht es heute aus:
In der GGS Nesselrodestraße sind in diesem Schuljahr acht Ehrenamtliche aktiv. Dienstag- bis Freitagvormittag sind wir jeweils wir zu zweit oder dritt dort und arbeiten mit einzelnen
Kindern in enger Absprache mit den Lehrerinnen und der Sozialarbeiterin. Ein Ehrenamtler hilft an zwei Tagen am Nachmittag bei den Hausaufgaben im Rahmen der OGS.
In der GGS Garthestraße gibt es ebenfalls Ehrenamtliche des Runden Tisches Riehl, die in ähnlicher Form arbeiten. Auch hier gibt es eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Lehrer*innen und
dem Sozialarbeiter.
Wenn man mit Kindern arbeiten möchte, ist ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis unbedingt erforderlich. Kosten entstehen nicht für den einzelnen, wenn das DRK oder die Schule die
ehrenamtliche Tätigkeit bescheinigen.
Die Arbeit geht uns nicht aus – jedes Schuljahr kommen neue Kinder an die beiden Schulen, die sich über sprachliche Unterstützung freuen!
Wer Zeit und Lust hat mitzumachen, kann sich gern beim Runden Tisch Riehl melden.
Christa Eumann und Wolfgang Hochwald März 2023